Deutschland: Mercedes-Vorständin kritisiert CDU-Pläne zur Abschaffung des Lieferkettengesetzes
"Mercedes-Vorständin kritisiert CDU-Pläne," 6. Februar 2025
Geht es um Bürokratieabbau für Unternehmen, haben Verbände und Politiker vor allem ein Gesetz in Blick: Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz LkSG. Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, fordert gar dessen Abschaffung...
Dass solche Abbaupläne von Berichtspflichten nicht in allen Unternehmen auf Zustimmung stoßen, sieht man am Beispiel von Mercedes. Die Idee, das LkSG komplett abzuschaffen, sei „die falsche Richtung“, sagte die Mercedes-Vorständin Renata Jungo Brüngger auf dem Podium der Weltmarktführer. „Als globales Unternehmen muss Mercedes diese Bedingungen ohnehin erfüllen“, sagte Brüngger. Neben Gesetzen und Regulierungen gebe es schließlich so etwas wie „Soft Law“, also eine Art Leitlinien und Absichtserklärungen: Internationale NGOs schauten genau auf die Lieferketten der Konzerne. Auch wollten die Kunden nicht, dass Rohstoffe für Autos verwendet würden, die unter schlechten Bedingungen gefördert würden, so die Managerin.
Brüngger, seit 2016 Vorstandsmitglied bei Mercedes, ist verantwortlich für den Bereich Integrität und Nachhaltigkeit. Als solche verantwortet sie auch die Berichtspflichten für das umstrittene Lieferkettengesetz, für das Mercedes bereits seit dem vergangenen Jahr beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Jahresberichte abliefern muss.
Auf der Veranstaltung lobte sie die zugrunde gelegte Idee des LkSG: „Das deutsche Gesetz war ganz realistisch gemacht“, findet sie, eine Bemühungspflicht ohne eine direkte Haftung, „in einem Rahmen, den man bewältigen kann“...