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31 مارس 2021

الكاتب:
FEMNET

Indien: Ermordung einer Textilarbeiterin durch ihren Aufseher bei Natchi Apparels wirft erneut Licht auf strukturelle Gewalt

Business & Human Rights Resource Centre hat H&M und LIDL - die öffentlich als Einkäufer bei Natchi Apparels aufgeführt sind - sowie Eastman Exports, der Besitzer von Natchi Apparels eingeladen, zu dem Mord, sowie Forderungen von örtlichen Gewerkschaften und NGOs, eine Null-Toleranz gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz praktisch umzusetzen, Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme von H&M können Sie hier einsehen. LIDL informierte uns, dass das Unternehmen seit über zwei Jahren keine Geschäftsbeziehung zu Natchi Apparels unterhält. Eastman Exports reagierte nicht.

"Ermordung einer Arbeiterin wirft erneut ein Licht auf strukturelle Gewalt in den Fabriken Indiens", 22. Februar 2021

Gewalt an Frauen ist in Indiens Fabriken bitterer Alltag. Vor allem junge Frauen sind den Übergriffen ihrer Vorgesetzten oft hilflos ausgeliefert.  Nun wirft ein besonders grausamer Fall erneut ein Licht auf die Abhängigkeitsverhältnisse in den Fabriken: Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu wurde die Arbeiterin Jeyasre (21 Jahre) am 5. Januar 2021 nach tagelanger Suche der Eltern tot aufgefunden – ermordet von ihrem Aufseher. Der Mann hat die Tat gestanden und sitzt im Gefängnis. 

Die beiden arbeiteten in der Fabrik Natchi...

Natchi Apparels ist Teil der bekannten und großen Eastman Gruppe... H&M und Lidl lassen bei Natchi Apparel produzieren. Beide Unternehmen tolerieren laut ihren Verhaltenskodizes keine Diskriminierung von und Gewalt an Frauen, aber dieser Fall nährt den Verdacht, dass beide Unternehmen ihre Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Produzenten vernachlässigt haben...

In einem ersten Schritt verlangen die Gewerkschaft vor Ort TTCU und die sie unterstützende Asia Floor Wage Alliance (AFWA) sowie SAVE, FEMNET und die Clean Clothes Campaign eine unabhängige Untersuchung des Mordes und die angemessene Entschädigung der Familie.

Darüber hinaus müssen aber die Unternehmen vor Ort, also die Eastman Gruppe, sowie ihre Einkäufer Lidl und H&M schriftlich Schritte vereinbaren, um eine Null-Toleranz gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz praktisch umzusetzen. So muss das Beschwerdekomitee ICC wirklich funktionieren, also Beschwerden annehmen – Aufseher, die sexuell belästigen oder Gewalt anwenden, müssen entlassen werden. Nur wenn das Top Management sich schriftlich dazu verpflichtet und die einkaufenden Unternehmen die Umsetzung regelmäßig überprüfen, kann sich langfristig etwas verändern.

FEMNET hat beide Unternehmen angeschrieben und gefragt, welche Schritte sie unternehmen werden. Während H&M sich ebenfalls für eine unabhängige Untersuchung ausspricht, hat Lidl nur mit allgemeinen Floskeln reagiert. Beide Unternehmen haben bisher keinerlei Maßnahmen ergriffen.

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