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Der Inhalt ist auch in den folgenden Sprachen verfügbar: English

Klage

17 Jun 2002

Autor:
Business & Human Rights Resource Centre

Apartheid Entschädigungsklagen (bez. Südafrika)

Status: CLOSED

Date lawsuit was filed
17 Jun 2002
Unbekannt
Ort der Einreichung: Vereinigte Staaten von Amerika
Ort des Vorfalls: Südafrika

Unternehmen

General Motors Vereinigte Staaten von Amerika Automobile & andere Fahrzeuge

Quellen

Im Jahr 2002 hat eine Gruppe von Südafrikanern, vertreten durch die Khulumani Support Group, zwanzig Banken und Unternehmen, die während der Apartheid Geschäfte in Südafrika betrieben haben, in einem sog. "federal court" in den USA verklagt. Die Kläger werfen den angeklagten Unternehmen vor, dass ihre Beteiligung in Schlüsselindustrien in der Apartheid-Ära die Verbechen gegen damals als "schwarze Afrikaner" klassifizierte Personen zusätzlich angespornt und vorangetrieben hätte. Die Kläger sind Opfer von Menschenrechtsverletzungen wie außergerichtlicher Tötungen, Folter und Vergewaltigung gewesen, und sie behaupten, dass die Aktivitäten der Angeklagten in Südafrika während der Apartheid-Ära diese an den Verbrechen mitschuldig gemacht hätten.

Die südafrikansiche Regierung stellte sich zu Beginn gegen das Gerichtsverfahren, und reichte die entsprechenden Stellungnahmen in den involvierten US-amerikanischen Gerichtshöfen ein, in welchen es öffentlich seine ablehnende Haltung gegenüber des Verfahrens offenlegte. Ein Richter des Bezirksgerichts lies die Klage im November 2004 auf Antrag der Angeklagten fallen, die Kläger gingen im August 2005 in Berufung.Im Oktober 2007 hob das Berufungsgericht das Urteil des niedriger gestellten Bezirksgericht auf und gab den Fall an das Bezirksgericht für weitere Schritte zurück. Daraufhin riefen im Januar 2008 die angeklagten Unternehmen den US Supreme Court für certiorari an, mit der Anfrage, das Urteil vom Oktober 2007 des US Court of Appeals for the Second Circuit (Berufungsgericht) aufzuheben. Im Mai 2008 verkündete der US Supreme Court dass es nicht in diesem Fall intervenieren könne, da die dafür benötigte Anzahl an Richter nicht erreicht werden konnte, weil vier der neun Richter den Fall wegen Befangenheit abgelehnt hatten. So sah sich der Supreme Court gezwungen, die Entscheidung des Berufungsgericht aufrechtzuerhalten und das Verfahren fortschreiten zu lassen. Am 8. April 2009 veröffentlichte das Bezirksgericht ein Urteil - die Richter grenzten die Forderungen der Kläger ein aber liesen das Verfahren gegen Daimler, Ford, General Motors, IBM und Rheinmetall fortfahren.

Im September 2009 verkündete die südafrikanische Regierung ihre Unterstützung des Verfahrens, und zog seine vorherige Position zurück. Der südafrikanische Justizminister schickte einen Brief an die Richterin des Bezirksgerichts, in welchem er diese informierte, dass die südafrikanische Regierung der Ansicht ist, dass das Gericht das angemessene Forum bietet, um über diesen Fall zu entscheiden. Im August 2013 gab das Berufungsgericht den Fall an den niedrigeren Gerichtshof zurück und empfahl, die Anklage fallen zulassen, wobei es auf das Urteil des US Supreme Courts zur extraterritorialen Reichweite des Alien Tort Claims Act in Kiobel v. Shell verwies. Am 26. Dezember 2013 lies der niedrigere Gerichtshof die Klage gegen Daimler und Rheinmetall fallen, aber setzte das Verfahren gegen IBM und Ford fort. Im April 2014 urteilte der Gerichtshof, dass die Kläger ihre Anklageschrift mit konkreten Beweisen gegen Ford und IBM erweitern können um zu beweisen, dass die Aktivitäten der Unternehmen die USA signifikant betreffen ("touch and concern"-Standard nach Kiobel v. Shell). Am 29. August 2014 lies die Richterin des Bezirksgerichts die Klage gegen IBM und Ford fallen, da die Kläger den signifikanten Zusammenhang zwischen den Vorwürfen der Verbrechen in Südafrika und der Abhaltung des Gerichtsverfahrens in den USA nicht ausreichend erbringen konnten.

Am 27. Februar 2012 einigten sich die Kläger mit General Motors in einem Vergleich zu Entschädigungszahlungen.

Am 20. Juni 2016 lehnte der US Supreme Court die Berufung der Kläger ab. Der Supreme Court stellte fest dass die Verbindung zwischen den Handlungen von IBM und Ford in den USA zu den Menschenrechtsverstößen in Südafrika in der Vergangenheit nicht bestand. 

Dokumente in deutscher Sprache:

Der Daimler Konzern und die WM 2010, Koordination Südliches Afrika

Die Folgen der Apartheid , Politik im Spiegel/German Foreign Policy, 25. April 2014

Gericht weist Apartheid-Klagen gegen Daimler und Rheinmetall zurück, FAZ, 13. April 2010

Hintergrundinformationen zur Klage von Apartheidopfern gegen internationale Konzerne, Koordination Südliches Afrika 

- Kampagne "Kick for one World" zur Fussball-WM in Südafrika, Koordination Südliches Afrika

Entschädigungsklage gegen Daimler und Rheinmetall wegen Förderung der Apartheidsverbrechen, European Center for Constitutional and Human Rights, 13. August 2013

Daimler, Deutsche Bank und Co.: Das Geschäft mit der Apartheid,Medico International, 31. März 2014

Dokumente in englischer Sprache:

- "Apartheid corporate lawsuit dismissed", Reuters, 29. August 2014
- "U.S. judge dismisses apartheid claims against 2 German companies", Nate Raymond, Reuters, 27.Dezember 2013
- "High Court Decision Cited in Rejection of Apartheid Liability", Brendan Pierson, New York Law Journal, 22. August 2013 
- "US General Motors settles apartheid reparations claim", Adrian Ephraim, Mail & Guardian, 29. Februar 2012
- "State supports apartheid-era victims", Christelle Terreblanche, Cape Times [So. Africa], 3. September 2009
- "Judge Narrows Claims in Apartheid Torts Case Against Multinational Companies", Mark Hamblett, New York Law Journal, 9. April 2009
- "Court won't block U.S. lawsuit by apartheid victims", Mark Sherman, Associated Press, 12. Mai 2008
- “US court allows apartheid claims to go forward”, Paritosh Bansal, Reuters, 12. Oktober 2007
- “Apartheid Victims Sue Global Corporations”, Alison Raphael, OneWorld US, 13. November 2002

- South African Minister of Justice and Constitutional Development Jeffrey Radebe: [PDF] Letter to Judge Shira Scheindlin regarding In Re South African Apartheid Litigation, 1. September 2009
- South African Minister of Justice and Constitutional Development Dr. P M Maduna: [PDF] Declaration of Minister Maduna to US District Court Judge Spizzo, 11. Juli 2003

- South African Minister of Foreign Affairs Nkosazana Dlamini Zuma: [PDF] Letter to US Secretary of State Colin Powell Re Apartheid Litigation, 16. Mai 2002

- Schonbrun DeSimone Seplow Harris & Hoffman LLP (plaintiffs’ co-counsel): case summary (includes links to legal briefs filed in this case)
- Hausfeld LLP (plaintiffs' co-counsel):  Khulumani v. Barclays National Bank Ltd. - Info Center
- Khulumani Support Group (plaintiffs): Khulumani Lawsuit in New York
- Khulumani Support Group: US Circuit Court dismisses apartheid litigation, 22. August 2013

- [PDF] In re South African Apartheid Litigation, US District Court for the Southern District of New York, 29. August 2014 [order dismissing the lawsuit]
- [PDF] In re South African Apartheid Litigation, US District Court for the Southern District of New York, 26. Dezember 2013 [order dismissing Daimler & Rheinmetall from case]
- [PDF] Balintulo v. Daimler AG, US Court of Appeals for the Second Circuit, 21. August 2013
- [PDF] American Isuzu Motors, Inc., et al. v. Lungisile Ntsebeza, et al. - Brief for the United States as Amicus Curiae in Support of Petitioners, 11. Februar 2008 [brief of in support of dismissal of lawsuit]
- [PDF] American Isuzu Motors Inc. et al. v. Ntsebeza et al. - Petition for a Writ of Certiorari, 10. Januar 2008 [petition filed by the defendant companies at US Supreme Court]
- US District Court for the Southern District of New York: [PDF] In re South African Apartheid Litigation, 8. April 2009
- US Court of Appeals for the Second Circuit: [PDF] Khulumani v. Barclay National Bank, Ltd., 12. Oktober 2007

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