Deutschland: Volkswagen-Bericht zu Xinjiang-Werk wegen mutmaßlicher Nichteinhaltung internationaler Standards kritisiert
"Menschenrechtsreport zu VW-Werk voller Mängel," 19. September 2024
...Mit einem Prüfbericht wollte Volkswagen beweisen, dass in seinem Werk in der Stadt Ürümqi keine Menschenrechte verletzt werden. Doch der Report von Ende 2023 ist [angeblich] voller Mängel.
Volkswagen und Löning präsentieren im Dezember 2023 ein klares Ergebnis: Es gebe keine Hinweise auf Zwangsmaßnahmen oder Menschenrechtsverletzungen gegenüber den knapp 200 Beschäftigten des Werks...
Volkswagen beruft sich darauf, die Prüfung sei nach dem international anerkannten Verfahren SA-8000 durchgeführt worden, eine Art Güteseigel für Investoren. Die auf chinesischer Seite beauftragte Anwaltsfirma in Shenzhen gehört aber... nicht zu den international gelisteten SA8000-Auditoren...
Die eigentlich vertrauliche Befragung der Mitarbeiter im Werk in Ürümqi wurde per Livestream in die... Zentrale der Anwaltskanzlei übertragen. Ein Team von Führungskräften sollte dort "bei der Analyse des Interviews" assistieren, heißt es in dem Report Volkswagen teilt mit, man habe die "bestmöglichen Vorkehrungen" getroffen, um Vertraulichkeit zu gewährleisten Expertin Judy Gearhart spricht dagegen von einer einschüchternden Situation...
Der von Volkswagen beauftragte ehemalige Menschenrechtsbeauftragte Markus Löning will Fragen zu seinem Report nicht beantworten - es würden Vertraulichkeitspflichten gelten. Der Wolfsburger Konzern weist den Vorwurf der Täuschung zurück: "Volkswagen hält sich bei seiner Kommunikation stets an die rechtlichen Vorgaben. Eine Täuschung von Investoren oder der Öffentlichkeit hat zu keinem Zeitpunkt stattgefunden."