Infoblatt verdeutlicht Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger*innen im Rohstoffsektor
"Infoblatt: Widerstand im Rohstoffsektor", 15. August 2022
Der Widerstand von Menschenrechtsverteidiger*innen ist vielfältig und reicht von Aufklärungsarbeit und Petitionen über Proteste gegen Bergbau bis hin zu Landbesetzungen und Klagen. Doch für ihren mutigen Einsatz müssen sie viel zu oft mit ihrem Leben zahlen.
1.540 Land- und Umweltschützer*innen wurden zwischen 2012 und 2020 weltweit ermordet, Tendenz steigend. Der Rohstoffsektor ist einer der gefährlichsten Industriesektoren. So stand knapp ein Fünftel der Fälle im Zusammenhang mit Bergbau und Rohstoffprojekten. Indigene Vertreter*innen waren 2020 mit 37 Prozent der 272 Morde überproportional betroffen, obwohl sie nur fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.
Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger*innen im Rohstoffsektor ist kein Einzelfall und weltweit verbreitet. Verantwortlich dafür sind staatliche und nichtstaatliche Akteur*innen wie kriminelle Organisationen oder paramilitärische Gruppen. Oft stecken Regierungen, die Polizei und das Militär hinter der Gewalt, obwohl sie ihre Bevölkerung und deren Rechte schützen müssten. Häufig sind indirekt oder direkt auch Unternehmen über ihre Lieferketten involviert. [...]
Wirksame Lieferkettengesetze können die Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen in Rohstofflieferketten verbessern. In Deutschland wurde 2021 das Lieferkettengesetz verabschiedet, jedoch mit einigen Schwächen. Auf EU-Ebene laufen aktuell Verhandlungen für eine Regulierung zu menschenrechtlichen, umwelt- und klimabezogenen Sorgfaltspflichten für Unternehmen. [...]
[Weitere Informationen sind im beigefügten Infoblatt zu finden]