"Sorgen wegen geplanter Lithium-Mine bringt in Serbien die Massen auf die Straße," 30. Juli 2024

...Seit Tagen gehen serbische Bürgerinnen und Bürger in einigen Städten im Land auf die Straße, um gegen den vereinbarten Abbau von Lithium aus einer Mine in Westserbien zu protestieren. Die Menschen sind wegen drohender Umweltschäden besorgt und wütend, dass die EU und Deutschland am 19. Juli einen Deal mit Serbien zum Lithium-Abbau geschlossen haben...

Die serbische Regierung hatte das Lithium-Projekt nach Massenprotesten im [Januar] 2022 aufgegeben, doch.. der serbische Präsident Aleksandar Vučić...[kündigte] an, die Mine, die von dem australisch-britischen Unternehmen Rio Tinto betrieben werden soll, doch zu eröffnen.

Viele Anwohnerinnen und Anwohner befürchten eine Verseuchung des Trinkwassers, der Flüsse und der Böden durch die Mine... Die Bauern, die noch rund um die geplante Mine leben, befürchten zudem, enteignet zu werden und ihr Land verlassen zu müssen...

Rio Tinto, die serbische Regierung, die EU und Deutschland beteuern indes, dass man Umweltstandards einhalten wolle.

Rio Tinto meint auf Anfrage des STANDARD bezogen auf den Vorwurf, dass das Unternehmen in einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) keine Garantie für Genauigkeit, Angemessenheit, Aktualität und Vollständigkeit der veröffentlichten Umweltdaten übernehmen wollte, dass man nun ein umfassenderes Regulierungsverfahren plane. "Jetzt, da die Lizenzen wieder erteilt wurden, werden wir die Arbeit an allen drei Entwürfen der UVP-Studien wiederaufnehmen, wozu auch eine weitere öffentliche Konsultation gehört, bei der die Gemeinden und Interessengruppen um Beiträge gebeten werden." Danach werde man die Studie offenlegen.

Auf die Frage, weshalb der Entwurf der Studie nur auf Serbisch und nicht auf Englisch publiziert wurde, meint Rio Tinto: "Unsere Hauptaufgabe ist es, den serbischen Behörden und dem serbischen Volk Bericht zu erstatten."