Brasilien: Arbeitsgericht verurteilt Tochtergesellschaft von Daimler Truck wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz
"Daimler-Truck-Tochter soll in Brasilien wegen Diskriminierung Millionen zahlen," 5. Oktober 2024
Ein Arbeitsgericht in Brasilien hat eine Tochtergesellschaft der Daimler Truck AG wegen Diskriminierung und Mobbing von Beschäftigten verurteilt. Es geht dabei um das Werk im Bundesstaat São Paulo. Die Tochtergesellschaft soll nun eine Entschädigung von umgerechnet rund 6,7 Millionen Euro zahlen und diverse Arbeitsschutzmaßnahmen ergreifen.
Das Urteil kann laut Gericht noch beim Obersten Arbeitsgericht Brasiliens angefochten werden...
Das Gericht erklärte, Arbeiter der Fabrik in der südbrasilianischen Stadt Campinas, die jeweils bei Arbeitsunfällen verletzt worden waren oder krank gewesen seien, seien bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz »erniedrigenden und entwürdigenden Situationen« ausgesetzt gewesen...
Sie seien als »abweichende Gruppe« eingestuft worden, »isoliert« worden – »auch physisch« – und ihnen seien »Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltserhöhungen vorenthalten« worden, hieß es weiter...
Das Gericht wies Angaben der Daimler-Truck-Tochter aus dem Prozess zurück, dass es sich um Einzelfälle gehandelt habe. Diese Erklärung des Unternehmens zu akzeptieren, würde einen »ernsthaften« Rückschlag für die Arbeitnehmerrechte bedeuten, erklärte es.
Auf SPIEGEL-Anfrage erklärte Daimler Truck, dass es sich nicht zu laufenden Prozessen äußere.