EU-Ratspräsidentschaft: Deutschland will faireren Handel
Die Ziele des Entwicklungsministers klingen vollmundig. Gerd Müller (CSU) will "den Kampf gegen Kinderarbeit und sexuelle Ausbeutung zum Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft" machen. Die beginnt Anfang Juli. Deutschland hat dann in der EU ziemlich viel zu sagen und will eigene ... Akzente setzen...
"Jeden Tag werden 250.000 Kinder geboren. Sie alle haben Anspruch auf ein Leben in Würde", erklärte Müller kürzlich in einer Pressemitteilung. Und deshalb sei es so wichtig, dass endlich ein Lieferkettengesetz komme. "Alle großen Unternehmen wären dann verpflichtet, dort wo unsere Schuhe, Kleidung, Kaffee produziert werden, faire Löhne zu bezahlen und Kinderarbeit zu beenden."
...Ende April hatte auch EU-Justizkommissar Didier Reynders für 2021 einen Gesetzentwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz angekündigt... Wichtig dabei: Betroffene können diese Standards einklagen; die Unternehmen bei Nichtbeachtung der Vorschriften bestraft werden.
Müller und Heil... lassen nicht locker. Sie wollen im Herbst noch einmal ihren Gesetzesvorstoß für ein Lieferkettengesetz in den Bundestag einbringen und anschließend auf der Europa-Ebene; als ein wichtiges Projekt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Zunächst ein nationales und dann ein europäisches Lieferkettengesetz - das ist das Ziel...