Griechenland: Hafenarbeiter*innen blockieren mutmaßliche Munitionslieferung an Israel; inkl. Unternehmenskommentar
"Protest in Piräus: Hafenarbeiter blockieren mutmaßliche Munitionslieferung an Israel"
Über den Hafen von Piräus sollte offenbar Munition nach Israel verschifft werden. Doch Gewerkschaften riefen zu einer Protestaktion auf. Nun wurde der Container mit Parolen besprüht.
Dutzende Hafenarbeiter haben im griechischen Piräus die Verladung eines Containers boykottiert, weil dieser nach Gewerkschaftsangaben Munition für Israel enthielt. Man wolle nicht die »tödliche Kriegsmaschine des Staates Israel« unterstützen, teilt eine der linken Gewerkschaften mit, die zu der Protestaktion aufgerufen hatten.
Der Container soll aus Nordmazedonien nach Griechenland geliefert worden sein. Er hätte demnach auf ein Schiff geladen werden sollen, das die israelische Hafenstadt Haifa zum Ziel hatte, wie der TV-Sender ERTNews berichtete. [...]
»Wir dürfen nicht zulassen, dass Kriegsmaterial aus dem Hafen von Piräus transportiert wird, um den Völkermord am palästinensischen Volk fortzusetzen«, sagte Markos Bekris, Chef der Gewerkschaft ENEDEP, die Hafenmitarbeiter vertritt. Die Demonstranten skandierten »Freiheit für Palästina!« und sprühten »Mörder weg vom Hafen« auf den betreffenden Container. Der Gewerkschaft zufolge wurde der Container schließlich nicht verladen.
Zweifel an US-Waffenlieferungen
Zuletzt hatten Berichte über lauter werdende Zweifel an amerikanischen Waffenlieferungen in Israel für Aufsehen gesorgt. Medienberichten zufolge will die US-Regierung keine Waffen mehr an Israel liefern, sollte es der israelischen Regierung binnen 30 Tagen nicht gelingen, die humanitäre Lage im Gazastreifen drastisch zu verbessern.[...]
Piraeus Container Terminal (PCT), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von COSCO SHIPPING Ports Limited, erklärte gegenüber BIRN, dass es nicht für die Ladung verantwortlich sei. „Wir sind nicht für die Ladung zuständig, sondern die griechischen Behörden, vor allem das Ministerium für maritime Angelegenheiten und Inselpolitik. Die Ladung blieb an den Hafentoren stehen. Wir sind vertraglich verpflichtet, den Transport der Ladung nur auf der Grundlage der Sicherheitsvorschriften zuzulassen“, erklärte Nina Argyropoulou, Sprecherin von PCT, gegenüber BIRN. [...]