Italien: IKEA-Beschäftigte streiken für bessere Arbeitsbedingungen
"IKEA Mitarbeiter streiken massiv in ganz Italien"
Die IKEA-Beschäftigten in Italien haben am Wochenende einen landesweiten 24-stündigen Streik durchgeführt, an dem sich laut den Gewerkschaften in einigen Filialen mehr als 80 Prozent der Beschäftigten beteiligten. Bei dem Streik, zu dem die UNI Global Union-Mitgliedsorganisationen FILCAMS CGIL, FISASCAT CISL und UILTUCS aufgerufen hatten, legten am 15. März Tausende von Beschäftigten die Arbeit nieder und brachten den Betrieb in mehreren Einrichtungshäusern zum Stillstand. An den IKEA-Standorten in Carugate (Mailand), Anagnina (Rom) und Afragola (Neapel) fanden große Proteste statt, an denen Hunderte von Demonstranten teilnahmen und faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen forderten.
Der Streik war Teil einer eskalierenden Kampagne, mit der IKEA dazu gedrängt werden sollte, den auslaufenden Tarifvertrag zu verlängern, der seit 2018 in der Schwebe ist. Trotz 18-monatiger Verhandlungen hat sich IKEA nach Angaben der Gewerkschaften geweigert, sich auf sinnvolle Gespräche einzulassen, und hat wichtige Forderungen abgelehnt.
Kernpunkte des Streits
IKEA beschäftigt in Italien ca. 7.500 Mitarbeiter in 40 Einrichtungshäusern, acht externen Kundentreffpunkten, zwei Vertriebszentren und dem Hauptsitz. Die Gewerkschaften haben zahlreiche Bedenken geäußert, darunter:
- Ungleiche Bezahlung: Neu eingestellte Mitarbeiter erhalten weniger Lohn, obwohl sie die gleichen Aufgaben wie ihre Kollegen erfüllen.
- Mangelnde berufliche Entwicklung: IKEA hat die Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung eingeschränkt.
- Geringerer Schutz bei Krankheit: IKEA schlägt vor, für nur einen Tag Krankheitsurlaub ein ärztliches Attest zu verlangen, was in Italien nicht üblich ist.
- Obligatorische Feiertagsarbeit: Die Arbeitnehmer müssen an nationalen Feiertagen arbeiten, was die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stört.
- Unterdrückung von Gewerkschaften und Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit: IKEA wurde dafür kritisiert, dass es die Gewerkschaftsarbeit in kleineren städtischen Einrichtungshäusern einschränkt, einen hohen Prozentsatz an Teilzeitverträgen beibehält, ohne zusätzliche Arbeitsstunden anzubieten, und die Zusammenarbeit mit den lokalen Arbeitnehmervertretern auf ein Minimum reduziert. [...]