Peru: Weitere Verzögerungen im Verfahren gegen RWE wegen drohender Flutkatastrophe in den Anden
[...] Es hatte schon nach der Entscheidung des Gerichts zur Aufnahme der Beweisführung lange gedauert, bis die offiziellen Gutachter bestimmt werden konnten. Dies lag u. a. an Einwürfen der RWE-Anwälte, die vom Gericht zurückgewiesen wurden.
Nun wird noch einmal viel Zeit benötigt, bis ein vor kurzem vom Gericht angesetzter Ortstermin in Peru/Huaraz umgesetzt werden kann. Es gibt leider kein zwischenstaatliches Rechtshilfeabkommen zwischen Deutschland und Peru. Daher hat das OLG Hamm ein Ersuchen an den Staat Peru gestellt, die streitgegenständlichen Örtlichkeiten in Augenschein nehmen zu dürfen. Dieses wird voraussichtlich eine Bearbeitungszeit von circa einem Jahr in Anspruch nehmen.
Gleichzeitig wird die Gefährdung offensichtlich: Am 5. Februar ist eine Eislawine in den Gletschersee abgegangen und es wurden 4,5 Meter hohe Wellen ausgelöst, die der 7 Meter hohe Damm glücklicherweise halten konnte.
Allerdings zeigt das Ereignis, dass der Damm unzureichend ist. "Es fehlte nicht viel und er wäre überspült worden. Eine größere Lawine könnte dies leicht herbeiführen", beschreibt Noah Walker-Crawford, Consultant von Germanwatch, die Lage vor Ort. [...]