TÜV Süd beendet Sicherheitsprüfungen von Dämmen
Als am 25. Januar der Damm eines Rückhaltebeckens der Eisenerzmine im brasilianischen Brumadinho brach, fluteten Millionen Kubikmeter Schlamm nach draußen, mindestens 246 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Besonders tragisch: Experten des TÜV Süd hatten den Abraumdamm B1 der Eisenerzmine Córrego do Feijão erst wenige Monate vorher, im September 2018, geprüft und für sicher befunden.
Allerdings hatte ein TÜV-Prüfer offenbar zu diesem Zeitpunkt bereits Zweifel. Nach Unterlagen der Staatsanwaltschaft von Brumadinho, die der SPIEGEL ausgewertet hatte, wussten die Verantwortlichen schon seit rund 15 Monaten von Sicherheitsproblemen. Eine Richterin hatte geurteilt, der Einsturz des Erddamms sei "nicht unvorhersehbar" gewesen.
Der Vorstandsvorsitzende des TÜV Süd, Axel Stepken, hat nun angekündigt, dass das Unternehmen das Geschäft mit der Sicherheitsprüfung solcher Dämme generell beendet... Das Unternehmen hat die Angaben auf Nachfrage bestätigt. Mit Sicherheitsprüfungen von Abraumdämmen war der TÜV nur in Brasilien befasst...