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Artikel

4 Dez 2023

Autor:
Stefanie Hornung, Haufe

Was Unternehmen aus dem BMW-Marokko-Fall lernen können

[...] Der Fall zeigt, wo mögliche Lücken im Risikomanagement liegen. Was können wir daraus bereits jetzt ableiten?

Sechs Schritte zu größerer Sorgfalt in Lieferketten

1. Nicht auf Compliance, sondern auf die Wirkung kommt es an

Unternehmen sollten sich nicht allein auf Zertifikate und Audits verlassen. Im vorliegenden Fall hatten BMW und Renault zumindest die Medien darauf verwiesen. Die Managem Group ist demnach etwa von der Responsible Minerals Initiative (RMI) zertifiziert und hat sich der Nachhaltigkeitsbewertungsmethodik der Plattform Ecovadis unterzogen. Die BMW Group versicherte gegenüber Reporterre, dass sie „regelmäßige Audits an den Standorten ihrer Zulieferer durchführt, um die Einhaltung der Sozial- und Umweltstandards des Unternehmens zu überprüfen“. „Viele Unternehmen und selbst Medien betrachten Zertifikate und die vermeintliche Überwachung von Zulieferern als Inbegriff der Sorgfaltspflicht. Das gaukelt falsche Sicherheit vor“, findet Johannes Blankenbach, Referent beim Business & Human Rights Resource Centre in Berlin. Unternehmen haben entsprechende Systeme und Instrumente für Compliance etabliert. Aber das spricht sie nicht von ihren Sorgfaltspflichten und der Verantwortung frei. „Es kommt auf wirksame Maßnahmen für Rechteinhabende und Umwelt an.“ 

2. Blindspots von Audits können gefährlich werden

[...] „Bei einem Audit [...] handelt es sich stets um eine Momentaufnahme, die Auskunft über die übliche Situation vor Ort geben kann, aber nicht muss", heißt es in dem Papier. Zeitgründe, Gefälligkeit gegenüber dem Auftraggeber, zu gering qualifiziertes Personal oder Korruption – all das kann die Ergebnisse beeinflussen und dazu führen, dass Unternehmen die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort falsch einschätzen. „Ein Zertifikat ist bestenfalls ein gutes Abbild im Moment, schlechtestenfalls ein reines Feigenblatt“, resümiert auch Johannes Blankenbach.

3. Es gibt keine „sicheren Zulieferer-Länder“ 

[...]

4. Risiken manifestieren sich nicht auf dem Papier, sondern vor Ort 

Gegenüber Reporterre versicherte BMW, dass es „regelmäßige Audits an den Standorten ihrer Zulieferer durchführt, um die Einhaltung der Sozial- und Umweltstandards des Unternehmens zu überprüfen“ und dass „eine Expertengruppe den Standort Bou-Azzer im Jahr 2022 besucht hat“. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die Lage vor Ort zu beurteilen. Entscheidend ist jedoch, mit wem sich ein Unternehmen dort unterhält, beispielsweise mit dem Management des Zulieferers, mit Führungskräften oder mit Arbeiterinnen und Arbeitern. Zum einen lohnt es sich, auch mit Stakeholdern vor Ort zu sprechen, mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Arbeitsgemeinschaften oder lokalen NGOs. Zum anderen kann es helfen, Expertinnen und Experten für Menschenrechte und Umwelttechnik in die Lieferländer zu schicken. [...]

Die Durchführenden sind dabei ein bis zwei Wochen vor Ort, schauen sich die Auswirkungen in der Umgebung an und führen Gespräche mit Beschäftigten außerhalb der Arbeit. „Mehr und mehr Audits beinhalten formell, dass sie Rechteinhabende wie die Beschäftigten interviewen. Aber das ist zu oft oberflächlich oder die Personen werden vom Management ausgesucht“, sagt Johannes Blankenbach. Human Rights Impact Assessments sind meist fundierter und deutlich teurer als herkömmliche Zertifizierungen. Doch Unternehmen können dadurch unter Umständen teure Folgekosten durch Schadensfälle reduzieren. [...]

5. Unternehmen, die Rohstoffe abnehmen, tragen Verantwortung

Wer große Mengen Rohstoffe abnimmt, könne zudem in der Zusammenarbeit mit Lieferanten darauf einwirken, Menschrechte und Umweltschutzstandards zu achten. Dabei ist allerdings Vorsicht angebracht: Denn üben Unternehmen zu viel Druck aus, ohne selbst Verantwortung mitzutragen, führt dies unter Umständen erst recht zu Verstößen und Korruption. [...]

„Abwälzungsstrategien werden zu keiner wirksamen Bewältigung führen“, erklärt Schönfelder und empfiehlt stattdessen unter anderem, dass sich Unternehmen finanziell an gewünschten Veränderungen vor Ort beteiligen, Kosten für Umweltexpertisen übernehmen oder Weiterbildungen der Zulieferer und ihrer Mitarbeitenden unterstützen. Also nicht nur prüfen, sondern auch befähigen. [...]

6. Multistakeholder-Initiativen sollten Austausch und Dialog fördern 

[...] „Multistakeholder-Initiativen können dann gut ergänzen, wenn man sie wirklich für den Erfahrungsaustausch nutzt und nicht als Ausrede vorschiebt“, erklärt Johannes Blankenbach. Gesetze dürf[ten MSI] nicht als Ersatz für eigene Sorgfaltspflichten oder gar als Vehikel für Haftungsausschluss positionieren. [...]

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