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Artikel

20 Okt 2016

Autor:
Paul Lendvai, Standard

Requiem für "Népszabadság"

...[Die] Pressefreiheit [ist] bis heute ein Gradmesser für den Zustand der liberalen Demokratien. Vor allem in den seit 1989 freien und unabhängigen exkommunistischen Staaten in Mittel- und Osteuropa, so auch in Ungarn, war die Meinungs- und Pressefreiheit stets die allererste Forderung der revolutionären und nationalen Bewegungen. Auch ihr Beitritt zur Europäischen Union wäre ohne einen freien Medienmarkt kaum möglich gewesen. Deshalb löste die abrupte Einstellung der noch immer auflagenstärksten regierungskritischen linksliberalen Tageszeitung Népszabadság ("Volksfreiheit")...ohne vorherige Information der Chefredaktion, der Gewerkschaft und des Betriebsrates, ein sehr kritisches Echo in den internationalen Medien und auch in der EU aus...Von der Neuen Zürcher Zeitung und der Süddeutschen bis zu Le Monde und der New York Times wurden die beispiellosen Umstände der Aussperrung der Journalisten von ihrem Arbeitsplatz und der Sperre ihres Zuganges zur Online-Ausgabe, der plötzliche Wechsel von großangelegten Ausbauplänen zu sattsam bekannten Fakten über Verluste und Auflagenrückgänge als Bestätigung für Vermutungen über eine politisch und nicht betriebswirtschaftlich motivierte Entscheidung…gedeutet.