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Artikel

19 Okt 2017

Autor:
Reinhard Wolff, taz

Schwedischer Konzern entsorgte Giftmüll in Chile; Betroffene klagen nun auf Schadensersatz

"Musterprozess zu Umweltvergiftung: Spielen auf den Giftmüllbergen", 17 Oktober 2017

Ein Konzern entsorgte Zehntausende Tonnen von Giftmüll ins Ausland, obwohl der Konzernleitung bewusst war, wie gefährlich der Abfall war... Nun führen die Betroffenen einen Musterprozess. Es klagen 796 ChilenInnen und strengen damit den bislang größten Haftpflichtprozess in einem EU-Land an, bei dem durch Umweltvergiftung geschädigte ausländische Kläger am Sitz eines multinationalen Konzerns auf Schadenersatz klagen. Die Geschichte begann vor 35 Jahren [...] [bevor] die Baselkonvention, die solche Exporte verbietet [...] in Kraft [trat]... [D]ie Slumviertel von Arica breiteten sich im Laufe der Jahre bis zum Rand der Giftmüllberge aus... Die 796 chilenischen KlägerInnen, die von den AnwältInnen kostenlos vertreten werden und deren Krankengeschichten dem Gericht vorliegen, fordern als Entschädigung für Krankheiten, Behinderungen und chronische Schmerzen von Boliden umgerechnet je 12.500 Euro, knapp 10 Millionen Euro insgesamt... [D]er Metallkonzern [teilt] mit, [man habe] mit der seinerzeitigen Übernahme des Mülls durch Promel [...] mit diesem nichts mehr zu tun gehabt... Einen Vergleichsvorschlag lehnte der Konzern ab. Zudem beruft er sich nun auf Verjährungsfristen im schwedischen Recht. Nach chilenischer Rechtslage sind etwaige Schadenersatzforderungen nicht verjährt. Der schwedische Staat, der den Export genehmigte, sieht sich auch nicht in der Pflicht.