Brasilien: Strengere Kontrollen auf Weingütern nach Aufdeckung von Fällen von Sklavenarbeit
“Druck auf Brasiliens Weinbauern” – 23. März 2023
Nachdem auf drei großen Weingütern Dutzende Arbeiter aus prekärsten Verhältnissen von der Polizei befreit werden konnten, haben der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul, die Stadtverwaltung von Bento Gonçalves und der Brasilianische Weinbauernverband umfangreichere Kontrollen auf allen Weingütern vereinbart.
Der Weinbauerverband wie auch die Unternehmen verwiesen darauf, dass die beschuldigten Weingüter ein Subunternehmen beauftragt hatten, Arbeitnehmer anzuwerben, unterzubringen und zu entlohnen...
Die (…) Arbeiter wurden in engen Unterkünften zusammengepfercht, misshandelt und hatten für „Extras“ wie Besteck oder Hygieneartikel überhöhte Preise zu entrichten.
Das Weingut Salton, eines der Güter, auf denen Arbeiter und sklavenähnlichen Bedingungen bei der Weinernte halfen, hat auf seiner Internetseite einen Ethik-Kodex veröffentlicht und sich zu hohen Standards im Umweltschutz, im Umgang mit Angestellten und in der Führung verpflichtet.
Der brasilianische Weinanbau habe sich in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt.
Die hohen Investitionen und der internationale Preisdruck führten aber dazu, dass die brasilianischen Produzenten versuchten, die Kosten zu senken.
Blickpunkt Lateinamerika berichtete zuvor über die Vorwürfe von Sklavenarbeit in brasilianischen Weinanbaugebieten hier.