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8 Feb 2021

Autor:
Club Nr. 12

Club Nr. 12: Infos zum aktuellen Geschehen in Katar

Beim Blick in den "Spielplan" ist uns kürzlich aufgefallen, dass der FC Bayern ab heute an der Klub-WM in Katar teilnimmt.

Fans sind zwar weiterhin kein Teil des aktuellen Fußballs, nichtsdestotrotz finden wir dies eine gute Gelegenheit, um euch - ziemlich genau ein Jahr nach unserer Veranstaltung "Katar, Menschenrechte und der FC Bayern - Hand auf, Mund zu?" im EineWeltHaus - darüber zu informieren, was sich seitdem getan – oder auch nicht getan hat.

Hauptbestandteil der Veranstaltung vom 16. Januar 2020 war eine Podiumsdiskussion mit zwei Wanderarbeitern ("migrant workers") aus Nepal, einem ehemaligen Mitarbeiter von Human Rights Watch sowie einem Fanvertreter. Die beiden Gäste aus Nepal schilderten damals eindrucksvoll, wie es ihnen und den anderen zahlreichen Gastarbeitern in Katar ergangen ist. Die Schilderungen wurden durch die Erfahrungen von Human Rights Watch zusätzlich untermauert.

Wir hatten auch gehofft, mit Mitarbeitern des FC Bayern darüber zu diskutieren, welchen Beitrag Vereine und Fans leisten können bzw. müssen. Schließlich wurde noch am 10. Januar des vergangenen Jahres auf der vereinseigenen Internetpräsenz "ein direkter Dialog", "in den stellvertretend FC Bayern Fans eingebunden werden können", angekündigt. Allerdings blieb unsere Einladung unerwidert und der Platz des FC Bayern somit leer...

Ein positives Beispiel in dieser Hinsicht stellt der FC Liverpool dar. Im Nachgang zur Klub-WM 2019 (ebenfalls in Katar) veröffentlichte der Klub ein Statement, das als Eckpfeiler der Werte des Vereins dienen soll und einer Verpflichtungserklärung gleicht. Dieses beinhaltet unter anderem ein klares Bekenntnis zum "modern slavery act", der sich gegen Missstände wie Ausbeutung und Sklaverei innerhalb der gesamten Lieferkette richtet und mit welchem der Klub sich selbst und alle seine direkten Partner und Sponsoren dazu verpflichtet, sich an diese Mindeststandards zu halten und kontinuierlich zu überprüfen...

Im Vorfeld dieser Stellungnahme haben wir uns nochmals mit migrant workern und Fachleuten zu der aktuellen Situation ausgetauscht. Trotz leichter Verbesserungen in manchen Bereichen hat sich an den grundsätzlichen Begebenheiten für die Arbeiter wenig verändert. Durch Corona hat sich die Situation der Arbeiter in Katar sogar noch einmal deutlich verschlechtert...

Der FC Bayern als weltweit bekannte Größe hätte diesbezüglich die Möglichkeit, gegenüber dem Staat Katar einer Abschaffung dieser und der weiteren menschenverachtenden Gegebenheiten den nötigen Nachdruck zu verleihen. Die Partnerschaften mit dem Hamad International Airport und Qatar Airways, beiderseits vollständig in Hand des Emirats Katar, erfordern zudem umso deutlicher eine unmissverständliche Ablehnung solcher Praktiken...

Parte de las siguientes historias

FC Bayern responds to criticism over ties to Qatar as NGOs continue to raise concerns about working conditions for migrant workers

FC Bayern & Qatar Airways: Sponsorship deal to end following sustained fan criticism of over rights record; cos. had not responded to club members' human rights concerns