TÜV Süd startet Untersuchung interner Prozesse sowie möglicher Ursachen für die Katastrophe von Brumadinho
Nach dem verheerenden Dammbruch in Brasilien mit mehr als 175 Toten gerät der TÜV Süd immer weiter unter Druck. Recherchen des brasilianischen Onlineportals UOL zufolge waren zwei vorübergehend verhaftete Mitarbeiter des TÜV Süd, die den Unglücksdamm von Brumadinho im vergangenen Herbst für sicher erklärt hatten, an Sicherheitsüberprüfungen von insgesamt 35 Dämmen im Land beteiligt.
Wie UOL unter Berufung auf Daten der brasilianischen Bergbaubehörde berichtet, haben 31 dieser 35 Dämme ein hohes Schadenspotenzial... Zudem haben die brasilianischen TÜV-Süd-Prüfer offenbar mehrere weitere Dämme für den Minenbetreiber Vale zertifiziert - die der Konzern nun als besonders gefährlich einstuft...
Am Dienstag erklärte das Unternehmen, es sei "inzwischen zweifelhaft", ob das bestehende brasilianische System zur Prüfung der Stabilität der Dämme zuverlässig sei und "Menschen und Umwelt angemessen vor den ernsten Risiken, die durch Abraumdämme entstehen, schützen kann". Angesichts dieser Sicherheitsbedenken habe die brasilianische TÜV-Süd-Tochter dem Minenbetreiber Vale mitgeteilt, dass sie keine weiteren Zertifikate und Berichte ausstellen könne, "bis eine gründliche Überprüfung des Systems abgeschlossen ist"...
Der TÜV Süd hat nun nach eigenen Angaben eine Untersuchung interner Prozesse sowie möglicher Ursachen für die Katastrophe von Brumadinho gestartet.