Kommentar: Corona-Pandemie zeigt Notwendigkeit einer globalen Umverteilung von Arbeit
"Kein Kurzarbeitergeld in Pakistan", 31. März 2020
Eigentlich sollten der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gerd Müller (CSU), und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag letzter Woche ein Lieferkettengesetz vorlegen... „In Zeiten von Corona“, so ließen Bundeskanzleramt und der Bundesminister der deutschen Wirtschaft verlauten, „dürfe man deutsche Unternehmen nicht noch mehr belasten.“ ...
Auch weiterhin werden deutsche Waren unter dem Zwang maßlosen Elends und direkter Gewalt von Kindern hergestellt werden... Alle Arbeiter, vor allem aber die Arbeiterinnen werden weiterhin schutz- und rechtlos der Gewalt [...] ausgeliefert sein...
Aktivist*innen und Gewerkschaftler*innen, die das ändern wollen, Journalist*innen, die darüber berichten, werden nach wie vor plötzlich „verschwinden“... Gewerkschaftsbüros werden auch nach wie vor von Schlägertrupps verwüstet werden...
Der von den Ministern Heil und Müller vorgelegte Entwurf stützt sich auf eine Umfrage unter 3.200 deutschen Unternehmen... [N]ur [...] 90 Unternehmen [konnten] angeben, dass sie ihrer Verpflichtung aufs Menschenrecht nachkämen...
Die Pandemie sorgt zudem auch wirtschaftlich für zusätzliche Belastungen... So ist es in [Pakistan und Bangladesch] infolge des Rückzugs internationaler Aufträge bereits zu ersten Entlassungen von Arbeiter*innen in höherer Zahl gekommen...
[D]as Zeitfenster globalen wirtschaftlichen Umdenkens durch die Pandemie [sollte] genutzt werden... Wenn sich unsere Welt alltäglich über globale Herstellungs- und Lieferketten reproduziert, müssen alle Lasten, Gewinne und die dazu notwendigen Arbeiten in demokratischer Weise verteilt werden.