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기사

2021년 3월 3일

저자:
Interview: Mark Schieritz & Zacharias Zacharakis, Zeit Online

Interview mit Gerd Müller zum Lieferkettengesetz: "Ich werde für euch kämpfen"

...Die Hersteller müssen darauf achten, dass bei ihnen selbst und bei ihren Zulieferern Mindeststandards eingehalten werden. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass das Gesetz jetzt kommt. Ich habe lange dafür gekämpft...

Unser Gesetz schreibt vor, dass Unternehmen in Deutschland dafür sorgen müssen, dass in ihren Lieferketten die Menschenrechte eingehalten werden. Das bedeutet zum Beispiel: keine Kinderarbeit, keine Zwangsarbeit, ein angemessener Lohn...

Ein Beutel Tee kostet uns teilweise nur ein bis zwei Cent. In der Textilindustrie beträgt der Anteil der Produktionskosten am fertigen Produkt wenige Prozent. Eine Jeans wird für fünf Dollar hergestellt, bei uns liegt sie für 50 oder 100 Euro im Laden. Bei einem angemessenen Lohn erhöht sich der Produktionspreis lediglich um einen Euro – von fünf auf sechs Euro. Das ist für Länder wie unseres leistbar.

...Im eigenen Betrieb muss die Einhaltung der Standards garantiert sein, ebenso bei den unmittelbaren Zulieferern. Und wenn bei den mittelbaren Zulieferern Verstöße bekannt werden, dann müssen diese Verstöße unverzüglich überprüft und abgestellt werden. Ich wäre hier auch weiter gegangen, aber das war ein Kompromiss...

Diese Argumentation [dass niedrige Löhne wichtigster Standortvorteil sind] rechtfertigt, die Ausbeutung von Mensch und Natur zur Basis von internationalen Geschäftsbeziehungen zu machen. Das ist aus meiner Sicht kein gutes Argument... Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt, den die Produzenten weiter beliefern werden... Und die Kosten für die Einhaltung der Menschenrechte werden nicht einfach auf die Produzenten abgewälzt. Ich gehe davon aus, dass unser Gesetz die Grundlage für eine europäische Regelung sein wird...

Wir bürden die Kosten unserer Lebens- und Wirtschaftsweise anderen auf. Hier in Europa haben wir gute soziale Bedingungen und dank Umweltgesetzen saubere Flüsse und saubere Luft, aber dort, wo unsere Waren hergestellt werden, werden Mensch und Natur ausgebeutet. Das Modell ist nicht zukunftsfähig, wir leben in einer Welt. Globalisierung gerecht gestalten – das ist die soziale und ökologische Frage des 21. Jahrhunderts... Den Frauen auf der Teeplantage in Assam und den Kindern auf den Kakaoplantagen Westafrikas habe ich versprochen: Ich werde für euch kämpfen...

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