TÜV Süd reagiert auf Vorwürfe, die Firma erschwere Ermittlungen zu den Umständen des Vale-Dammbruchs
Bei dem verheerenden Dammbruch in einer Eisenerzmine in der Nähe der brasilianischen Stadt Brumadinho wurden am 25. Januar 2019 mindestens 240 Menschen getötet. Eine Schlammlawine hatte Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen erfasst. Wie es zum Bruch des Damms kommen konnte, ist bislang noch ungeklärt. Erst im September 2018 hatte das deutsche Zertifizierungsunternehmen TÜV Süd die Anlage als sicher eingestuft. Eigentümer der Mine ist das brasilianische Bergbauunternehmen Vale.
Im Zusammenhang mit dem gebrochenen Staudamm hat die brasilianische Polizei am 29. Januar 2019 fünf Personen fest genommen, darunter zwei Mitarbeiter von TÜV Süd.
Das Unglück ereignete sich weniger als vier Jahre nach dem Einsturz eines anderen Staudamms, ebenfalls im Bundesstaat Minas Gerais, bei dem 19 Menschen ums Leben kamen. Nähere Informationen zu diesem Unglück finden Sie hier (Englisch).
Weitere Informationen zum Dammbruch in Brumadinho und ein Statement des Business & Human Rights Resource Centres finden Sie hier (Englisch). Die (Nicht-)Antworten von Unternehmen, inkl. der deutschen Unternehmen Allianz, BMW, Daimler, Deutsche Bank, thyssenKrupp, DZ Bank und TÜV Süd, auf unsere Einladung zur Stellungnahme sind hier hinterlegt (ebenfalls Englisch).
Am 18. Juli 2019 berichte die BBC, dass im Zuge der Ermittlungen zu den Umständen des Dammbruchs neue Beweise aufgetaucht seien, die darauf hindeuteten, dass die Katastrophe hätte verhindert werden können. Laut dem Artikel erschwere TÜV Süd die Untersuchungen, indem die Firma sich weigere, mit Ermittlern zu kooperieren. Das Resource Centre hat TÜV Süd eingeladen, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Diese Stellungnahme finden Sie untenstehend.