China: Shein-Zulieferer beschuldigt, Arbeitsrecht zu missachten
Die Schweizer Interessengruppe Public Eye hat dem chinesischen Unternehmen vorgeworfen, dass Arbeiterinnen und Arbeiter bei den Zulieferern des Einzelhändlers zu einer 75-Stunden-Woche gezwungen werden.
In dem Bericht wird behauptet, dass eine Reihe von Mitarbeitern an sechs Standorten in Guangzhou extrem lange Arbeitszeiten aufwiesen, wobei der Sprecher der Gruppe sagte, dass auf den Mitarbeitern ein "enormer Druck" laste, die Kleidung schnell fertigzustellen, berichtete BBC.
Shein sagte, es nehme Probleme in der Lieferkette ernst und werde den Bericht überprüfen.
Die Public Eye Researcher besuchten 17 Fabriken, die Shein und die Muttergesellschaft Zoetop beliefern, in der Nähe der Shein-Zentrale in Guangzhou. Sie befragten 10 Arbeiter in sechs dieser Fabriken, die zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Aufträge von Shein erhielten.
Sie berichteten, dass die Arbeiter, mit denen sie sprachen, drei Schichten pro Tag arbeiteten und oft nur einen freien Tag im Monat hatten.
Public Eye weist auch darauf hin, dass die Arbeiter, hauptsächlich Migranten, pro Kleidungsstück bezahlt werden, was sie zu langen Arbeitszeiten ermutigt.
Obwohl solche Arbeitszeiten in chinesischen Produktionszentren nicht ungewöhnlich sind, verstößt dies dem Bericht zufolge gegen die lokalen Arbeitsgesetze, die einen maximalen Arbeitstag von acht Stunden und eine 40-Stunden-Woche vorschreiben.
In seiner Antwort erklärte Shein, dass es sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe um eine Kopie des Berichts gebeten habe und eine Untersuchung einleiten werde. Das Unternehmen erklärte außerdem, dass es über einen "strikten Verhaltenskodex für Zulieferer verfügt, der strenge Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien umfasst", und dass es die lokalen Gesetze einhält.