Frankreich: Recherche belegt Ausbeutung von Arbeitsmigrant*innen in der Champagnerproduktion
အကျဉ်းချုပ်
Date Reported: 30 Dec 2023
Location: France
Companies
Taittinger - Client , STV - Employer , LVMH Group - Client , Bollinger - Client , G. H. Mumm - Client , Vranken - ClientAffected
Total individuals affected: Number unknown
Migrant & immigrant workers: ( Number unknown - Bulgaria , Wineries , Women , Unknown migration status ) , Migrant & immigrant workers: ( Number unknown - Bulgaria , Wineries , Men , Unknown migration status )Issues
Wage Theft , Access to Water , Heat exposure , Precarious/Unsuitable Living Conditions , Reasonable Working Hours & Leisure Time , Minimum WageResponse
Response sought: Yes, by Journalist
External link to response: (Find out more)
Action taken: STV denied any wrongdoing. The STV boss confirms that his company, whose number of employees he does not want to name even after repeated requests, works for “the largest champagne producers”. Otherwise, “Your description doesn’t fit my company at all,” comments O. “I’ve never had any problems with the tax office or anything like that.” The spirits company Pernod Ricard, to which Mumm belongs, only announced that this year it had hired 85 helpers via STV to harvest 30 hectares from partner winemakers. MHCS, the champagne division of the major corporation LVMH, also declined to comment on its long-standing collaboration with STV when asked.
Source type: News outlet
"Blut, Schweiß und Schampus", 30. Dezember 2023
[D]ie weltbekannte Region im Osten Frankreichs hat [...] eine andere, weit weniger prickelnde Seite. Die diesjährige Champagnerlese wird als eine der dunkelsten in die Geschichte eingehen. Im September starben fünf Helfer, so viele wie noch nie in einer Erntesaison...
Die Ermittlungen [...] laufen noch, ein Zusammenhang mit der Hitze wird vermutet. Vier menschenunwürdige Gemeinschaftsunterkünfte wurden von den Behörden dichtgemacht, darunter auch illegale Zeltlager.
Die Staatsanwaltschaft in Châlons-en-Champagne hat zwei Untersuchungen wegen des Verdachts auf Menschenhandel eingeleitet. Eine befasst sich mit dem Fall von 71 in einem heruntergekommenen Plattenbau beherbergten Saisonarbeitern aus der Ukraine, in der Gemeinde Mourmelon-le-Petit; eine weitere mit der Unterbringung einer Gruppe von einigen Dutzend Personen, überwiegend Asylbewerbern aus Afrika, in einer Bruchbude im kleinen Ort Nesle-le-Repons. Im Dorf Grauves schliefen Arbeiter in verbotenen, aber von Behörden geduldeten Zeltlagern am Waldrand...
Ein Großteil der Erntehelfer der Champagne wird mittlerweile über Dienstleister beschäftigt, von denen es offenbar viele nicht so genau nehmen mit dem Gesetz...
Zum Beispiel STV mit Sitz in Epernay...
Per Telefon äußert [der STV-Chef] sich nur zu einem Teil der Vorwürfe und bestreitet jegliches Fehlverhalten...
Wer sind eigentlich die Kunden des dubiosen Dienstleisters STV? Die Produzenten Taittinger, Bollinger, zwei bekannte Champagnermarken, außerdem die großen Firmen Mumm und Vranken – und schließlich der Weltmarktführer: Moët & Chandon, das zum Luxusunternehmen LVMH gehört... Doch auch nach telefonischer Rückfrage sind die Antworten auf die schriftlichen Fragen spärlich...
[ausführlichere Unternehmenskommentare finden Sie in dem verlinkten Artikel]