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5 Nov 2020

Author:
Beobachter

Interview: "Die Wirtschaft reguliert sich nicht selbst"

Der Markt regelt sich selbst, heisst es. Gilt das auch in ethischen Belangen? 
Unsere Wirtschaft funktioniert nach dem Motto: Je produktiver und kompetitiver, desto besser. Sie reguliert sich aber nicht selbst. Regulierungen wie der Minimallohn und Arbeitsstandards garantieren vielmehr ihre Stabilität.

Die Konzernverantwortungsinitiative wird als radikal bezeichnet – zu Recht?
Es geht in der Initiative um Mindeststandards. Die kann man schlecht als radikal bezeichnen. Wir leben in einer globalisierten Welt, und es ist völlig normal, dass die Rechte von multinationalen Firmen mit Verantwortung einhergehen.

Wo stehen andere europäische Länder in dieser Frage?
International setzt sich die Auffassung durch, dass multinationale Firmen stärker in die Verantwortung genommen werden sollen...

Wird die Schweiz von Klagen überflutet, wenn die Initiative angenommen wird?
Das würde bedeuten, dass unsere Firmen sehr häufig Menschenrechte verletzen – davon gehe ich nicht aus. Zudem gäbe es für Kläger auch nach der Annahme noch grosse Hürden...

Der Gegenvorschlag zur Initiative will die Firmen nur zur Berichterstattung verpflichten. Reicht das?
Selbstverpflichtung bewirkt leider wenig. Deshalb ist man zur Einschätzung gelangt, dass es mehr Regulierung braucht und es die Aufgabe der Staaten ist, diese durchzusetzen. In England trat 2015 zum Beispiel der «Modern Slavery Act» in Kraft. Seither müssen Firmen darüber Bericht erstatten, wie sie ausbeuterische Arbeit bei ihren globalen Aktivitäten eindämmen. Ein solches Gesetz ist letztlich zahnlos. Wenn eine Regelung wirken soll, braucht es einen Haftungsmechanismus oder Sanktionen.

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