Schweizer Konzernverantwortungsinitiative: Unterstützung kommt vermehrt auch aus den bürgerlichen Parteien
"Konzernverantwortung: Eine Front quer durchs bürgerliche Lager", 3. Oktober 2020
Zwei Nationalräte, zwei Meinungen, die gleiche Partei... Die beiden sind Simon Stadler, CVP, der 32-jährige Urner, und Gerhard Pfister, der Präsident der CVP Schweiz, fast 58. Bei der Konzernverantwortungs-Initiative kämpfen die Parteikollegen gegeneinander. Dem bürgerlichen Pro-Komitee gehören mehr als 350 Politikerinnen und Politiker an. Die grösste Gruppe sind Vertreter der CVP. Ausserdem sind Grünliberale, Leute von der BDP, der FDP und der EVP und vereinzelte SVP-Mitglieder dabei...
So ein Komitee brauche es in dieser Frage aber, sagt CVP-Mann Stadler. «Ich glaube, es ist wichtig, dass die Leute sehen, dass man diese Werte, die die Initiative verlangt, auch aus Bürgerlicher sehr gut vertreten kann.»
Martin Landolt, der Präsident der BDP, formuliert es so: «Mir ist es wichtig, aus bürgerlicher, wirtschaftsnahe Sicht zu sagen, dass auch Ökologie oder die Einhaltung von Menschenrechten nicht einfach ein linkes Anliegen sind, und dass diese Initiative aus meiner Sicht auch klare Chancen bedeutet für den Wirtschaftsstandort.» Das könne ein Schritt vorwärts sein zugunsten der Wettbewerbsfähigkeit, «und das sind Botschaften, die ich als Bürgerlicher gerne selber erzählen möchte, nicht einem linken Komitee überlassen will».
Die bürgerlichen Gegner der Initiative traten am Nachmittag gleich mit drei Parteipräsidenten vor die Medien...
Es ist ein Abstimmungskampf, anders als viele andere... Von den orangen Fahnen der Befürworter hängen schon 50'000 Stück an Balkonen und Fenstern im Land. Und zum anderen engagieren sich neben einem Teil der Bürgerlichen auch die Kirchen auf der Befürworterseite. Auch das ist nicht alltäglich.