Investigativ-Recherchen offenbaren mutmaßliche ausbeuterische Kinderarbeit in den Kakao-Lieferketten von Mars und Lindt
"Mars, Lindt und ein bitterer Beigeschmack"
Investigative Recherchen des US-Fernsehsenders CBS News und des Schweizer SRF kommen zu dem Schluss, dass in den Lieferketten der Hersteller Mars sowie Lindt & Sprüngli eklatant gegen Menschenrechte verstoßen werde...
Dabei lehnen Lindt und Mars derlei ausbeuterische Methoden nach eigenem Bekunden vehement ab. Auf ZDFheute-Anfrage schreibt eine Sprecherin des Schweizer Produzenten: "Lindt & Sprüngli verurteilt alle Formen von Kinderarbeit aufs Schärfste."
Mars antwortet: "Kinderarbeit hat keinen Platz in unserer Lieferkette und wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, sie zu beseitigen." Die Unternehmen verweisen zudem auf eigene Nachhaltigkeitsprogramme in den Kakaoanbaugebieten. Zu den erhobenen Vorwürfen reagieren die Unternehmen unterschiedlich.
Lindt [...] verweist auf "langfristige Partnerschaften mit ausgewählten Lieferanten, die sich gemeinsam mit uns zu definierten Zielen verpflichten".
Zu den Lieferanten zählt der Schweizer Rohstoffkonzern Ecom. Im SRF-Bericht erhebt ein Ecom-Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen: Demnach würden im Firmendepot in Ghana Kakaobohnen vermischt und "im Handumdrehen" aus nicht-zertifiziertem Kakao zertifizierter Lindt-Kakao.
Auf ZDFheute-Nachfragen äußert sich Ecom nicht...
Beide Unternehmen besitzen in Deutschland Produktionsstandorte mit mehr als 1.000 Angestellten - insofern könnte die Behörde wegen möglicher Verstöße gegen das deutsche Lieferkettengesetz aktiv werden.
Das Bundesamt geht grundsätzlich auch "Hinweisen von außen" nach. Ob es tatsächlich "Maßnahmen im Rahmen risikobasierter Kontrollen" gegen Mars und Lindt ergriffen hat, bleibt offen, da die Behörde grundsätzlich keine Angaben zu einzelnen Unternehmen macht...