Deutschland: Wirtschaftsverband BME fordert Beibehaltung des Lieferkettengesetzes
"Wirtschaftsverband fordert Beibehaltung des Lieferkettengesetzes," 23. Januar 2025
...Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) fordert die Beibehaltung des deutschen Lieferkettengesetzes. Es gebe deutliche Fortschritte bei der Umsetzung in den Unternehmen, außerdem brauche die Wirtschaft Planungssicherheit.
Die politische Diskussion um eine mögliche Abschaffung des Gesetzes bezeichnet der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Lars Kleeberg, gegenüber rbb24 Recherche als "nicht zielführend." CDU/CSU, FDP und AfD hatten die Abschaffung des Lieferkettengesetzes gefordert...
Der 10.000 Mitglieder umfassende Wirtschaftsverband positioniert sich anlässlich einer aktuellen Studie unter seinen Mitgliedsunternehmen, die rbb24 Recherche exklusiv vorliegt. Danach seien gerade Großunternehmen, die sich seit 2023 an das Gesetz halten müssen, in allen Kernbereichen besser aufgestellt als noch ein Jahr zuvor. So kämen 55 Prozent dieser Unternehmen inzwischen gut bis sehr gut mit den regelmäßigen Risikoanalysen ihrer direkten Lieferanten zurecht, die das Gesetz vorsieht.
Die größten Schwierigkeiten bestehen der Studie zufolge bei der Kontrolle der Einhaltung von Standards bei indirekten Zulieferern. Doch auch hier bewerten mit 32 Prozent der Großbetriebe nun doppelt so viele Unternehmen wie im Vorjahr die Umsetzung der Sorgfaltspflichten als sehr gut oder eher gut... Außerdem sei das Gesetz eine gute Vorbereitung auf die Lieferkettenrichtlinie der EU, die ab 2027 europaweit verbindlich wird...
Auf rbb-Anfrage weisen mehrere Großunternehmen darauf hin, dass sie Rechts- und Planungssicherheit benötigten. Darunter sind zum Beispiel der weltweit agierende Komsumgüterproduzent Unilever und der deutsche Textil-Discounter Kik...