EU-Lieferkettengesetz: Nobelpreisträger appelliert an Scholz
Das drohende Scheitern des europäischen Lieferkettengesetzes entsetzt auch Menschenrechtsaktivisten und -aktivistinnen im globalen Süden. Mit einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat jetzt Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi seine tiefe Sorge über die Kehrtwende der deutschen Regierung bei der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen zum Ausdruck gebracht.
Deutschland dürfe die EU-Lieferkettenrichtlinie nicht länger blockieren, erklärte der indische Kinderrechtsaktivist der Frankfurter Rundschau. „Wir müssen aufhören, mit dem Leben der ärmsten Kinder der Welt Politik zu machen.“ Von Deutschland und Europa erwarte er beim Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit eine Führungsrolle. Eine Verzögerung des Gesetzes würde die Welt im Kampf für mehr Kinderrechte „um Jahrzehnte zurückwerfen“, warnte Satyarthi, der 2014 gemeinsam mit Malala Yousafzai mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war...
Zuletzt warnte ein Bündnis von Unternehmen – darunter Aldi Süd, Mars, KIK, Tchibo, Vaude, Frosta und Epson – vor einem Scheitern des EU-Lieferkettengesetzes. Sie befürchten unter anderem, dass dadurch Wettbewerbsnachteile für sie entstünden, weil es in Deutschland im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ländern bereits ein Lieferkettengesetz gibt...