Streikende Lkw-Fahrer bekommen ihren Lohn
»Wir bleiben, bis der letzte Mann sein Geld hat«, ist das Motto der streikenden Lkw-Fahrer an der A5 bei Gräfenhausen. Nun haben sich die etwa 60 Männer nach Gewerkschaftsangaben mit ihrem polnischen Auftraggeber auf eine Lösung verständigt. »Wir haben eine Vereinbarung mit der Firma, dass alle geforderten Beträge überwiesen werden«, sagte Edwin Atema von der niederländischen Gewerkschaft FNV...
Atema hatte nach eigenen Angaben zu Beginn des Streiks für die Fahrer verhandelt und diese dann weiter unterstützt. Eine Anfrage des SPIEGEL an den Anwalt des polnischen Auftraggebers blieb bislang unbeantwortet.
Mehr als 60 Fahrer aus Georgien und Usbekistan hatten teils schon seit dem 18. März auf der Raststätte Gräfenhausen West ausgeharrt und die Weiterfahrt verweigert. Sie warfen ihrem polnischen Auftraggeber vor, über Wochen oder Monate Lohn nicht bezahlt zu haben – dieser bestritt das. Die Lkw hatten viele Produkte deutscher Firmen geladen. Am Karfreitag war der polnische Auftraggeber der Fahrer mit einem Security-Trupp und Panzerwagen angerückt und hatte versucht, die Lkw mitzunehmen. Die Polizei trennte die Gruppen und nahm den Firmeninhaber und seine Begleiter vorübergehend fest. Inzwischen laufen wegen der Aktion Ermittlungen...
Atema sagte auch, der polnische Unternehmer habe versprochen, keine weiteren rechtlichen Schritte gegen die Fahrer einzuleiten und eingereichte Klagen zurückzuziehen. Der Auftraggeber hatte Klage wegen mutmaßlicher Unterschlagung von Lkw eingereicht...
Atemas Ansicht zufolge soll erst Druck von Unternehmen aus der Lieferkette den polnischen Unternehmer zum Einlenken gebracht haben...