Deutschland: Ver.di kämpft am Streiktag zum Equal Pay Day / Frauentag für mehr Lohngerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen
"Equal Pay Day: Wir streiken am 7. März 2025 zusammen für mehr Lohngerechtigkeit auch im öffentlichen Dienst!"
Bevor am 8. März weltweit Frauen in ihrem Kampf für gleiche Rechte, gleiches Geld und gleich (gute) Bedingungen auf die Straße gehen, markiert der 7. März in diesem Jahr den Equal Pay Day - Dieser Tag markiert den Gender-Pay-Gap, der 2024 in Deutschland 16 Prozent betrug. Das heißt, Frauen verdienen in Deutschland 16 Prozent weniger Geld als Männer. Bei gleicher Bezahlung würden sie bis zum 7. März unentgeltlich arbeiten. Dieses Jahr ruft ver.di am 7. März Kolleg*innen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung sowie der Pflege und Gesundheit zum Streik auf.
„Der Streiktag zum Equal Pay Day / Frauentag ist ein deutliches Signal für mehr Lohngerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen in den sozialen (Frauen-) Berufen im öffentlichen Dienst und eine Reaktion der Beschäftigten darauf, dass es auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot gab“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle.
„Das Leben unserer Kolleg*innen ist oft von Doppelt- und Dreifachbelastungen geprägt. Neben der Arbeit müssen die eigenen Kinder versorgt und Angehörige gepflegt werden“, so Behle. „Im gesamten öffentlichen Dienst fehlt ausreichend Personal. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, damit Beschäftigte nicht weiter am Limit arbeiten müssen und die Bürger*innen sich auf eine gute Versorgung verlassen können. Insbesondere in den sozialen und pflegenden Berufen brauchen wir deutlich mehr Beschäftigte und Möglichkeiten zur zeitlichen Flexibilität, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.“ Die ver.di-Forderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen einschließlich flexiblerer Arbeitszeitmodelle, einer Entgelterhöhung von 8 Prozent im Volumen bei einer Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat sowie die Erhöhung von Zuschlägen für belastende Schichten, etwa für das Arbeiten in Wechselschicht, nachts oder an Sonn- und Feiertagen, seien wichtige Schritte zur Überwindung der Lohnunterschiede sowie ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in Care-Berufen. [...]
Bei der großen ver.di-Arbeitszeitbefragung 2024 waren die schwierigen Arbeitsbedingungen bzw. die unattraktiven Arbeitszeiten der Beschäftigten in den sozialen und pflegenden Berufen neben der angespannten Arbeitsmarktlage die am häufigsten genannten Gründe für unbesetzte Stellen. Die Mehrheit gab an, in hohem oder sehr hohem Maße durch unbesetzte Stellen belastet zu sein (Pflege: 79,1 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 78,3 Prozent). Gleichzeitig sagen die Beschäftigten, dass sie unter den gegebenen Bedingungen nicht ohne gesundheitliche Einschränkungen bis zum Rentenalter im Beruf bleiben können (Pflege: 82,8 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 86,2 Prozent).