Internationaler Frauentag 2025: Rechte von Frauen bei der Arbeit sind Menschenrechte
Am Internationalen Frauentag steht der IGB solidarisch an der Seite arbeitender Frauen, ihrer Gewerkschaften und aller progressiven Verbündeten überall auf der Welt, um für Geschlechtergleichstellung, Frauenrechte sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit für alle zu kämpfen.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Autoritarismus, des Erstarkens rechtsextremer politischer Kräfte, der Angriffe auf die Demokratie und der schwindenden zivilgesellschaftlichen Spielräume ist unser Kampf heute wichtiger denn je. [...]
Dieser Rückschlag hat zu Einschränkungen der reproduktiven Rechte, einer Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt und Belästigung, einer Bedrohung der Gleichstellungserziehung und des Zugangs von Frauen zu Bildung sowie zu einer zunehmenden populistischen Rhetorik geführt, die konservative patriarchalische Normen verfestigt oder aufrechterhält und eine frauenfeindliche, antifeministische, gegen LGBTQI+ und Reproduktionsrechte gerichtete Stimmung schürt.
Die Gewerkschaften haben eine zentrale Rolle beim Kampf für Geschlechtergleichstellung in der Arbeitswelt und darüber hinaus gespielt, um sicherzustellen, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Klasse, Ethnie, Migrationsstatus oder anderen Gründen gleichberechtigt teilhaben können. Wir sind entschlossen, uns weiterhin federführend für die vollständige Umsetzung der ehrgeizigen Ziele der Pekinger Aktionsplattform einzusetzen.
Auf der 69. Tagung der Kommission der Vereinten Nationen für die Rechtsstellung der Frau wird die Umsetzung der Pekinger Aktionsplattform überprüft. Es muss unbedingt sichergestellt werden, dass die anstehende Peking+30-Erklärung die Forderungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einem neuen Sozialvertrag auf der Grundlage einer geschlechtertransformativen Agenda unterstützt und vollständig mit den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDG) abgestimmt ist, insbesondere mit SDG 8 bezüglich menschenwürdiger Arbeit, SDG 5 bezüglich Geschlechtergleichstellung und SDG 4 bezüglich Bildung und Berufsausbildung.
Der IGB appelliert an die Regierungen:
- die Gleichstellung der Geschlechter im Interesse von sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden zu fördern, um eine Welt zu schaffen, die frei ist von allen Formen geschlechtsspezifischer Diskriminierung, einschließlich sich überschneidender Formen von Diskriminierung, Extremismus, Gewalt und Intoleranz.
- die Arbeitnehmerrechte als Menschenrechte zu bestätigen, indem sie die ILO-Normen und die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit achten, insbesondere das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen sowie das Streikrecht.
- Zugang für alle zu geschlechtertransformativem Sozialschutz und hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen zu ermöglichen.
- menschenwürdige Arbeit für Frauen zu gewährleisten, u.a. durch angemessene Investitionen in die nationale Beschäftigungspolitik, eine arbeitnehmergesteuerte Formalisierung, öffentliche Investitionen in umfassende Pflege- und Betreuungssysteme und die Regulierung des digitalen Wandels.
- gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit für alle zu verwirklichen, u.a. durch existenzsichernde Mindestlöhne, Lohngleichheit, Lohntransparenz und Antidiskriminierungsgesetze sowie durch Kampagnen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung und Stereotypen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft.
- geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt durch die Ratifizierung und wirksame Umsetzung des ILO-Übereinkommens 190 und der Empfehlung 206 zu beseitigen. [...]