EU-Taxonomie: Waffenbranche will Nachhaltigkeitsstempel - Politik dagegen
Die Waffenbranche findet mit der Forderung, ihre Geschäfte als nachhaltig einstufen zu lassen und dadurch am Finanzmarkt bessere Karten zu haben, keine Unterstützung in der Ampel-Koalition.
Die Rüstungsindustrie dürfte "keinesfalls durch die EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft werden", sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Schrodi, der Deutschen Presse-Agentur.
Die sogenannte Taxonomie legt Leitplanken für Investitionen in eine nachhaltige Wirtschaft fest. Unlängst sorgte die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig in der Umwelttaxonomie für Aufsehen. Separat hierzu laufen Vorarbeiten an der Sozialtaxonomie, die in den kommenden Jahren von Brüssel beschlossen werden könnte...
Rüstungsfirmen als besonders soziale Finanzanlage anzupreisen, "würde ein solches Gütesiegel ad absurdum führen" und die Anlegerschaft verwirren.
Waffenfirmen und ihre Zulieferer beklagen, dass Banken immer häufiger keine Geschäfte mit ihnen machen wollten. Um die Lage der Branche zu verbessern, fordert der Branchenverband BDSV die Nachhaltigkeitseinstufung - die Rüstungsgüter seien Voraussetzung für Sicherheit und Frieden und damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit...
"Die EU-Taxonomie ist nicht das richtige Mittel, um solche Probleme zu lösen." ... "Denn Rüstungsgeschäfte als nachhaltig zu deklarieren, wäre ein Etikettenschwindel und der Bevölkerung nicht vermittelbar."