"Erheblicher" Beitrag zur Klimakrise: Greenpeace verklagt Volkswagen
Weil der Konzern zu viel CO₂ ausstoßen wolle, verklagen Umweltschützer von Greenpeace Deutschland die Volkswagen AG. Der Autobauer trage mit seinen Emissionen »erheblich zur Klimakrise und deren Folgen« bei, heißt es von Greenpeace.
Das Geschäftsmodell von VW sei nicht mit dem Ziel zu vereinbaren, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Klage haben die Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser und Roland Hipp gemeinsam mit Clara Mayer, einer Aktivistin von Fridays For Future, eingereicht.
Dabei stützen sie sich unter anderem auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Im April 2021 hatten die Karlsruher Richter entschieden, dass künftige Generationen ein Recht auf Klimaschutz haben: Ihre Freiheits- und Eigentumsrechte seien durch den Klimawandel bedroht...
In der Klage fordert Greenpeace unter anderem, dass der Konzern den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor spätestens bis 2030 weltweit beendet. Hätte die Klage Erfolg, dürften gut zwei Gigatonnen weniger CO₂ bis zum Jahr 2040 ausgestoßen werden, heißt es von den Umweltschützern.
Die Klage kommt nicht überraschend: Anfang September hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Greenpeace juristische Schritte gegen vier deutsche Konzerne eingeleitet, um sie zu mehr Klimaschutz zu verpflichten. BMW, Mercedes-Benz und VW sowie dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea wurden Unterlassungsschreiben zugeleitet. VW lehnte Ende Oktober die juristische Aufforderung ab, seine CO₂-Emissionen schneller zu reduzieren.
Aus VW-Sicht sind Auseinandersetzungen vor Zivilgerichten durch Klagen gegen einzelne Unternehmen nicht der richtige Weg, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Das Unternehmen habe sich klar zum Pariser Klimaabkommen bekannt und will spätestens 2050 bilanziell CO₂-neutral sein. Es sei zudem Aufgabe des Gesetzgebers, den Klimaschutz zu gestalten, hieß es zuletzt.