Oppositionszeitung "Népszabadság" eingestellt
Die ungarische Tageszeitung Népszabadság ist unerwartet eingestellt worden. Das teilte der Verlag der Zeitung, Mediaworks, mit. Noch während die Samstagsausgabe des regierungskritischen Blattsausgeliefert wurde, wurde ein neuer Generaldirektor ernannt und die Mitarbeiter der Redaktion entlassen. Ein Mitarbeiter der Zeitung, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Journalisten, die Artikel für die Montagsausgabe vorbereitet hätten, sei plötzlich der Zugang zu ihren Arbeitsplätzen verwehrt worden. In Briefen seien sie von ihrer Beurlaubung informiert worden. "Wir stehen unter Schock", sagte der Mitarbeiter. "Natürlich werden sie versuchen, es wie eine geschäftliche Entscheidung aussehen zu lassen, aber das ist nicht die Wahrheit." Der Mitarbeiter kritisierte, die Entscheidung sei "ein schwerer Schlag für den investigativen Journalismus und die Pressefreiheit". Auch der Onlineauftritt des Blatts nol.hu ist offline, auf der Seite findet sich nur noch die Erklärung des Herausgebers. Die Entscheidung sei aus wirtschaftlichen Gründen getroffen worden und gelte bis zur "Formulierung und Realisierung eines neuen Konzepts", teilte der Eigentümer Mediaworks nach Angaben der Nachrichtenagentur MTI mit. Népszabadság ist Ungarns bestverkaufte großformatige Zeitung, dennoch schreiben ihre Print- und ihre Onlineausgabe Verluste...